So findest du deinen perfekten Wanderrucksack & packst ihn richtig!

Welche Eigenschaften hat ein guter Wanderrucksack?

Da du deinen Wanderrucksack mehrere Stunden am Tag und über mehrere Tage hinweg tragen willst, braucht er ein stabiles, anpassbares Tragesystem. Manche schwören auf Netzrücken, weil eine spezielle Konstruktion etwas Abstand für die Luftzirkulation zwischen Rücken und Rucksack schafft. Das bietet sich besonders für leichte Tagestouren im Sommer an, denn der Netzrücken reduziert das Gewicht des Rucksacks, aber auch sein Volumen und er verlagert den Schwerpunkt etwas weiter weg vom Körper.

Modelle für längere Touren mit mittelschwerem Gepäck setzen auf Körperkontakt, weil der Rucksack dann stabiler sitzt und die Last besser kontrollierbar ist. Unterschiedlich starke und luftdurchlässige Schaumpolster sowie integrierte Stege und Ventilationskanäle sorgen für einen angenehmen Sitz und ausreichend Belüftung. Der Rucksack soll sich dabei der natürlichen Doppel-S-Form des Rückens anpassen.


Entscheidend für eine unbeschwerte Tour ist die richtige Passform. Je nach Hersteller gibt es verschiedenste Systeme, aber allen ist gemein, dass sie sich an der Länge des Rückens orientieren, also dem Abstand zwischen Oberkante der Schulterblätter und Oberkante der Hüftknochen. Einige Marken bieten spezielle Herren- und Damenversionen an. Die Damenmodelle sind im Vergleich meist etwas kürzer und schmaler und haben häufig weniger Stauraum. Maßgebend für die Wahl sollte aber die Rückenlänge bleiben. Hast du beim Kauf nicht die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Größen (angelehnt an Konfektionsgrößen) zu wählen, sollte das Tragesystem möglichst längenverstellbar sein, damit du es selbst anpassen kannst.

Stimmt die Rückenlänge des Rucksacks, bieten einige Hersteller zusätzlich die Möglichkeit der Angleichung an die Rückenform. Dabei verfügt der Rucksack im Rückenteil über bereits vorgeformte Alustreben, die sich herausnehmen und mit etwas Gefühl noch präziser an deinen individuellen Rücken anpassen lassen.

Ein breiter, bequemer Hüftgurt gehört ebenfalls dazu, außer es handelt sich um einen wirklich minimalistischen Rucksack für ebenso minimalistisches Gepäck. Der Hüftgurt ist wichtig, weil die Hüfte den Löwenanteil des Rucksackgewichts tragen sollte. Dazu muss er mittig auf der oberen Kante der Beckenknochen ruhen und nicht irgendwo im Bauch einschneiden. Die Feinjustierung der Gurte und Riemen macht sich am besten mit gepacktem Rucksack.


Den Rucksack richtig packen

Das Ziel beim Packen ist, das Gewicht ideal zu verteilen. Auf Eintagestouren sollte der Schwerpunkt möglichst nahe am Rücken und auf Schulterhöhe liegen. Bei Mehrtagestouren mit Campingausrüstung, garantiert ein weiter unten aber immer noch nahe am Rücken befindlicher Schwerpunkt ein besseres Gleichgewicht. Außerdem sollte der Rucksack nicht einseitig gepackt werden.

  • Wenn dein Rucksack ein Bodenfach hat, darf dieses gut ausgefüllt sein, um dem Ganzen Stabilität zu verleihen. Hier bieten sich Schlafsack, Isomatte, eventuell Zelt und die Jacke für kalte Abend- und Morgenstunden an.
  • Ins Hauptfach gehören schwere und mittelschwere Sachen (Verpflegung und Trinkblase möglichst körpernah und maximal auf Schulterhöhe, Kleidung weiter außen). Wenn du Kleidung und kleine Dinge in Säckchen verpackst, findest du sie deutlich besser.
  • Essentials wie Kulturbeutel oder Erste-Hilfe-Set kommen ins Deckelfach.
  • Überlege vor dem Packen außerdem, an welche Sachen du schnell rankommen musst und verstau diese Dinge in den Seitentaschen.
  • Versuch zudem bei jeder Tour nach demselben Schema zu packen, damit du alles schneller findest.
  • Sperrige Ausrüstung (Zelt, Zeltstangen, Isomatte), kann auch außen angeschnallt werden. Dabei solltest du darauf achten, dass das Gepäck weder hin- und herpendelt noch den Schwerpunkt zu weit nach Außen verlagert, ansonsten verlierst du schnell das Gleichgewicht und kippst nach hinten oder (noch schlimmer) du gehst unfreiwillig gebückt, um die Last zu kompensieren.
  • Ist das Gewicht gut verteilt, steht dein Rucksack in der Regel von allein. Wenn du den gepackten Rucksack nicht ohne Stütze abstellen kannst, ist er oft oben zu schwer beladen und unten zu leicht.

So stellst du deinen Rucksack richtig ein

Zusätzlich zur grundlegenden Passform des Rucksacks, solltest du nach dem Packen noch Feinjustierungen mit diesen fünf Schritten vornehmen.

  • Lockere zunächst alle Riemen deines gepackten Rucksacks.
  • Nachdem du den Rucksack aufgesetzt hast, beugst du dich nach vorne und ziehst die mittig über dem Becken verlaufenden Hüftriemen straff bis noch maximal eine Handbreite Platz zwischen Bauch und Gurt bleibt.
  • Die Schultergurte können zunächst etwas fester gezogen werden.
  • Nun ziehst du (wenn vorhanden) die Lastenkontrollriemen an, bis der Rucksack direkt an deinem Rücken anliegt und dich nicht mehr nach hinten zieht. Eventuell kannst du die Schultergurte nun wieder etwas lösen.
  • Zum Schluss schließt du den Brustgurt und ziehst ihn leicht an.

Die meiste Last wird vom Hüftgurt, nicht von den Schultern getragen. Du solltest zudem nicht das Gefühl haben, dass einer der Gurte mehr Gewicht trägt oder stärker einschneidet als andere.


Welches Volumen sollte ein Rucksack für Eintages- oder Mehrtagestouren haben?

Tourenrucksäcke sind in der Regel schlank gearbeitet und wer seine Größe besonnen wählt, trägt meist leichter. Wenn du ein bis vier Tage unterwegs bist, triffst du mit Modellen von 25 bis 55 Litern Fassungsvermögen die beste Wahl.

  • Eintagestouren: lassen sich dabei mit 25 bis 40 Litern bewältigen.
  • Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung: Bei so einer längeren Wochenendtour benötigst du etwas weniger Stauraum. Hier sollten bis zu 45 Liter ausreichen.
  • Mehrtagestour mit Selbstversorgung: Wenn der große Schlafsack und vielleicht auch ein Zelt mitmüssen, sind Rucksäcke bis 55 Liter eine gute Wahl.

Regenschutz – Doppelt hält trocken

Selbst wasserfeste Rucksäcke können an den Nähten oder Reißverschlüssen Wasser durchlassen. Auch wenn der Druck auf das Material von Innen zu groß bzw. der Kontakt zum Gepäck zu eng ist, kann Wasser durchsuppen. Darum empfiehlt es sich unbedingt, alles, was nicht nass werden darf, zusätzlich in Drybags oder wasserdichte Tüten zu verpacken. Das hilft dir auch dabei, Ordnung in deinem Rucksack zu schaffen. Alternativ kannst du auf eine Regenhülle zurückgreifen. Diese sollte allerdings locker über den Rucksack passen – und schon zu Hause im Trockenen ausprobiert werden.


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