Das Wochenende der Roverstufe
Oktober 2006
Nachdem wir erfahren hatten, dass wir der letzte übrig gebliebene Stamm waren, der das Angebot des „Rover-Bezirkswochenendes“ wahrnehmen würde, beschlossen wir, unser Ziel auf einen Sternecampingplatz in Holland zu setzen.
Die Wettervorhersage versprach nichts Gutes und so sah es auch auf dem Hinweg aus. Alles war grau in grau und zwischendurch mit heftigen Regenschauern durchzogen. Allerdings riss die Wolkendecke, je näher wir unserem Ziel kamen, immer weiter auf und die ersten Sonnenstrahlen waren zu sehen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir dann in Ruhe unseren Platz beziehen und alles wie geplant aufbauen. Als Schlafplatz diente eine Jurte und direkt daran angeschlossen war die zweite, unser „Wohnzimmer“. Da wir auch Strom auf dem Platz hatten, entpuppten wir uns plötzlich alle als Luxuscamper. Wenig später war alles eingerichtet und die Jurten sogar von innen mit Lichtschläuchen verschönert.
Als dann so weit alles fertig war stand eine ausgiebige Platzbesichtigung auf unserem Tagesplan. Wir schwirrten alle aus und erkundeten das Gelände. Beim Betreten eines der Waschhäuser mussten wir mit Begeisterung feststellen, dass die Duschen und der restliche Teil mit einer Fußbodenheizung ausgestattet waren. Etwas später, als wir uns alle wieder in unserem „Wohnzimmer“ zusammenfanden, hatten wir einen riesigen Hunger. Allerdings sollte es nur ein kleiner Snack werden, da wir für den Abend grillen geplant hatten. Den restlichen Tag beschäftigten wir uns mit dem Einleben auf dem Campingplatz und der Beobachtung einiger Dauercamper.
Als es dann Abend wurde und wir gewartet hatten, bis man nichts mehr sah, fingen wir mit dem Vorbereitungen für das Grillen an. Salat wurde geschnitten, die Feuerschale in Brand gesetzt und das Fleisch ausgepackt. Das war der erste Tag, an dem wir nach einem schönen Grillabend hundemüde auf unsere Isomatten fielen. Am nächsten Morgen frühstückten wir im Stile einer chinesischen Großfamilie. Wir saßen alle im Kreis im Schneidersitz auf dem Boden und stärkten uns für den kommenden Tag. Denn für heute stand „Schwimmen“ auf dem Tagesplan. Der Campingplatz hatte ebenfalls ein Schwimmbad, einen kleinen Schwimm- und Angelsee und einen Fußballplatz. Wir machten uns einen schönen Vormittag im Schwimmbad, mit Hilfe von zwei Wasserrutschen, Whirlpools und Massageliegen. Als wir später wieder an unserem Platz waren, mussten wir entsetzt feststellen, dass irgendjemand an unserem Platz war und alles umgedreht hatte, was man nur umdrehen kann.
Überall hingen Zettel, auf denen Stand: “ESREVER FO YAD“ (von rechts nach links: “day of reverse“). Angefangen bei der Feuerschale, über Geschirrkisten bis zu Flaschen in einem Kasten. Sogar Schlafsäcke wurden auf links gezogen. Jedoch nahmen wir diese Aktion (wahrscheinlich ausgeführt von einigen der ehemaligen Rover) mit Humor und wir setzten unseren Tag normal fort. Einige packte das Fußballfieber und spielten, bis man den Ball nicht mehr erkannte, andere Teilnehmer vergnügten sich mit Musik, Unterhaltungen oder Gesellschaftsspielen.
Da wir alles im Voraus geplant hatten fehlte natürlich auch das Waffeleisen nicht und wir vergnügten uns zu später Stunde noch mit einem riesigen Berg Waffeln und lustigen Spielen. Am nächsten Morgen brach aber leider auch schon wieder die Aufbruchsstimmung aus. Also packten wir nach einem ausgiebigen Frühstück unsere Sachen zusammen, luden die Jurten und alles was dazu gehört in die Autos und machten uns langsam auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, alles ausgeladen, beschlossen wir einstimmig, dass solch ein Wochenende auf jeden Fall wiederholt werden müsse, da es großen Spaß gemacht hat. Und vielleicht wird es nächstes Mal ja doch auch ein Bezirks-Roverwochenende.
Chris Beckhoff